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AutorenbildAnnika Gley

Single - aus Angst, wieder verletzt zu werden!?


Eine Trennung ist oft schmerzvoll, da sie mit verschiedensten Verletzungen einhergeht. Wenn eine Beziehung gescheitert ist, ziehen sich viele Menschen erst einmal zurück, vermeiden Nähe, um nicht wieder enttäuscht zu werden und die Wunden heilen zu lassen. Das ist völlig normal und auch gut so, damit sie nicht verwundet und dadurch geschwächt in die nächste Beziehung stolpern. Wie lange der Prozess der Verarbeitung dauert und wann man wieder bereit ist, eine neue Beziehung einzugehen, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, wie beispielsweise der Dauer und emotionalen Tiefe der gescheiterten Beziehung, der Art und Weise der Trennung, aber auch dem Selbstwert und der individuellen Resilienz des Menschen. Was aber, wenn die Angst vor erneuten Verletzungen dauerhaft das Eingehen einer neuen Beziehung verhindert? Natürlich gibt es viele Menschen, die ein glückliches und erfülltes Singleleben führen und sich gar nicht nach einer festen Beziehung sehnen. Problematisch wird es allerdings, wenn die Angst vor Verletzungen dazu führt, dass man sich immer mehr zurückzieht, immer weniger am sozialen Leben teilnimmt und die Lebensfreude insgesamt abnimmt. Da dies oft ein schleichender und unbewusster Prozess ist, ist es wichtig ehrlich zu sich selbst zu sein und sich beispielsweise die Fragen zu stellen: „Bin ich glücklich mit meinem Leben? Warum bin ich Single – tut mir das gut oder habe ich Angst vor erneuten Verletzungen?“ Stellt man fest, dass die Angst erneut verletzt zu werden einen daran hindert, das Leben zu führen, das man sich eigentlich wünscht, sollte man etwas ändern. Natürlich hilft einem die Erkenntnis nicht automatisch dabei, doch es ist der erste und damit wichtigste Schritt. Die Ängste dann abzubauen und sich ihnen zu stellen ist alles andere als einfach. Oft nähren sich Bindungsängste aus einem verletzen Selbstwert und dieser geht meistens einher mit negativen Glaubenssätzen wie „ich bin nicht liebenswert“, „ich mache ständig Fehler“, „ich bin nicht gut genug“. Solche Glaubenssätze entstehen allerdings nicht nur durch die gemachten Erfahrungen in Paarbeziehungen, sondern auch durch Beziehungserfahrungen, die wir als Kind mit unseren Eltern oder Bezugspersonen gemacht haben. Was kann man also tun?

Die Angst zu akzeptieren und auch deren positive Absicht, den Schutz vor erneuten Verletzungen anzuerkennen, ist ein erster wichtiger Schritt. Bücher zu diesem Thema zu lesen, mit Freunden oder Familienmitgliedern darüber zu sprechen, die Auslöser für die eigenen Ängste zu finden und aus eigenen, in der letzten Beziehung gemachten Fehlern zu lernen, kann helfen negative Glaubenssätze zu verändern und weitere Schritte auf dem Weg zu einer Veränderung zu gehen.

Wenn man dennoch merkt, dass (Bindungs-)Ängste die Kontrolle über das (Beziehungs-)Leben übernommen haben und man aus eigener Kraft nicht schafft, etwas daran zu ändern, sollte man sich dringend professionelle Hilfe suchen.

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